Eine Turbulente Woche geht zu Ende. Somit auch ein Abschnitt in meinem Leben, der sehr interessant war. Ich glaube, in dem Jahr habe ich viel mehr gelernt, speziell auch über mich als in meiner gesamten Schulischen Laufbahn.
Aber von vorne. Wie alle Jugendlichen ab 18 Jahre, war mein Ziel den Führerschein Klasse B zu machen. Aus bestimmten Gründen habe ich erst mit 20 Jahren angefangen. Ich war bei weitem kein guter Schüler in der Praxis. Das war ich nie. Ich wollte auch schon das ein oder andere mal hinschmeißen, weil es einfach nicht voran ging. Ich fuhr drei, vier Stunden richtig gut und dann kam eine Stunde, wo ich wirklich in ein Tiefes Loch gestürzt bin und so ziemlich alles falsch gemacht habe, was man falsch machen kann. Genau so wie vorgestern. Da habe ich die grundsätzlichsten Dinge falsch gemacht. Ich dachte, wenn ich so während der Prüfung fahre, kann ich es sein lassen, bevor es überhaupt losgeht. Gestern ging es einiger maßen. Aber trotzdem nicht gut.
Dann der heutige Tag. Rainer, mein Fahrlehrer holt mich ab und ich fahre zu dem Ort, wo die Prüfung beginnt. In der Regel ist es der Kaufland Parkplatz hier in Herford. Auf dem Weg dahin lief es schon im wahrsten Sinne des Wortes beschi**en. Erstmal fahre ich die Kastanienallee für Regen zu schnell runter. Später fahre ich mit der Rechten Seite bei Mönkemöller beinahe in einen Bus rein. Im Kreisverkehr, nach der Unterführung am Bahnhof übersehe ich einen Fußgänger. Wohl gemerkt - das ist alles auf der Fahrt zu der Prüfung passiert.
Es kam schon von rechts - wenn du dich nicht in der Prüfung gut fühlst, dann fahr Rechts ran und jut ist.
Wir fuhren dann auf den Parkplatz wo wir den Prüfer aufgabelten. Das lief alles sehr gut. Ich musste auch häufiger durch Kreisverkehre, aber zum Glück waren die Menschenleer. Nichtmal andere Fahrzeuge. Zwischendurch einmal seitwärts einparken. Das war zwar ein wenig von der Bordsteinkante weg, aber zum Glück noch innerhalb der markierten Fläche. Dann kam die Diebrocker Straße. Da habe ich ein Stop Schild übersehen. Na ja, nicht übersehen. Aber nicht angehalten. Das passende Wort ist "Rollendes anhalten". Nachdem ich dort abgebogen bin, kamen mir auch schon die ersten Gedanken, das war es. Aber ich habe mich zusammengerissen. Der Prüfer ließ mich von da aus dann zurück auf den Kaufland Parkplatz fahren. Nachdem ich den Wagen abgestellt habe, drehte ich mich um und der Prüfer fing an, "Zum Schluss wurde das aber ein wenig hektisch." Dann zu meiner Überraschung (s.o. - Prüfer haben das nicht gerne) holt er meinen "Lappen" raus, unterschreibt ihn und übergibt ihn mir. Man, was war ich verdattert, das er bei dem Stop Schild beide Augen zugedrückt hat. Na ja, was solls - will ja nicht meckern.

Ja, so kann es gehen - vom "Katastrophenfahrer" bis zum Führerscheininhaber innerhalb von ein paar Tagen, wo hat man sowas. *g